Arthrose ist eine zunächst nicht entzündliche, später entzündliche, langsam fortschreitende Abnutzungserscheinung des Gelenkknorpels und der angrenzenden Knochenstruktur. Ihre Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt.
Aber eines ist sicher: Arthrose äußert sich im fortgeschrittenen Stadium in eingeschränkter Beweglichkeit und Schmerzen.
Bereits mit 35 Jahren hat ein Drittel der Bevölkerung arthrotische Veränderungen in mindestens einem Gelenk. Wegen ihrer großen Verbreitung und der Zunahme der durchschnittlichen Lebenserwartung muss die Arthrose als Volkskrankheit angesehen werden. Besonders häufig betroffen ist das Kniegelenk, da dort die mechanischen Belastungen am größten sind.
Jedes Gelenk besteht aus zwei beweglich miteinander verbundenen Knochen, die an ihrer Kontaktfläche mit einem Gelenkknorpel überzogen sind. Die Gelenkkapsel ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die die Nährstoffe für den Knorpel aus dem Blut herausfiltert und gleichzeitig die Hyaluronsäure produziert.
Die Hyaluronsäure bildet mit der Flüssigkeit im Gelenk einen hochelastischen Schmierfilm, die Gelenkflüssigkeit. Dadurch wird die Reibung zwischen den Knorpelflächen der beiden Gelenkpartner auf ein Minimum reduziert.
Quellfähige Eiweißbausteine binden Wasser und geben dem Knorpel seine enorme Elastizität. Dadurch kann er hohe Druckkräfte auf eine große Fläche verteilen und auch den Knochen schützen. Gesunder Knorpel zeigt eine harte Konsistenz und besitzt viel Gewebewasser, sodass die Gelenkflüssigkeit eine entscheidende Rolle für die Knorpelfunktion spielt.
Da der Knorpel keine Blutgefäße aufweist, müssen Nährstoffe große Strecken überwinden, um dorthin zu gelangen. Dieser Nährstofftransport ist störanfällig. Er kann nur dann gut genug funktionieren, wenn das Gelenk bewegt wird.
Dosierte körperliche Bewegung und Sport erhöhen durch Flüssigkeitsverschiebungen die Knorpeldicke um etwa 5 %.
Besonders empfehlenswerte Sportarten bei Arthrose sind die, die Ihre Gelenke wenig belasten. Zum Beispiel: Wandern, Radfahren und Schwimmen.
Überschreitet allerdings die einwirkende Kraft die Belastungsfähigkeit des Knorpels, kann die knorpelige Gelenkfläche verletzt werden und sich eine Arthrose entwickeln. Solche Schäden können durch plötzliche Aufprallverletzungen in Alltag, Beruf und Sport auftreten oder durch lang einwirkende hohe Druckkräfte.
Der Schmier- und Gleitcharakter der Gelenkflüssigkeit beruht auf dem Gehalt an Hyaluronsäure (auch Hyaluronat genannt). Hyaluronsäure ist eine Kohlenhydratverbindung aus der Gruppe der so genannten Glykosaminoglykane, die auch im Gelenkknorpel eine wichtige Rolle spielen. Das Molekül ist sehr empfindlich und leicht zerstörbar, wenn die natürlichen Bedingungen verändert werden. Seine Hauptaufgabe besteht in der Regulation von Schmierung und Gleitfähigkeit im Gelenk.
Trotz ausgewogener Ernährung, angemessener körperlicher Belastung und physikalischer Maß- nahmen ist die Einnahme von Medikamenten meist nicht zu vermeiden.
In der Arthrose-Therapie mit Medikamenten muss man unterscheiden, ob es primär um die Bekämpfung entzündlicher Schübe im Rahmen der „aktivierten Arthrose“ geht oder um eine Dauertherapie im entzün- dungsfreien Intervall. In der Dauertherapie gibt es eine Reihe den Knorpelabbau bremsender Medikamente oder Medizinprodukte, die als Injektion direkt in das Gelenk gespritzt werden.
Sie enthalten Bestandteile des Gelenkknorpels bzw. der Gelenkflüssigkeit (D-Glucosamin, Hyaluronsäure) und dienen als Ersatz, versiegeln den Knorpel, verbessern die Schmiereigenschaften (Viskosität) der Gelenkflüssigkeit und stimulieren den Knorpelstoff- wechsel (D-Glucosaminsulfat).
Durch die direkte Verabreichung von Hyaluronat als Injektion in das Gelenk wird der Wirkort äußerst schnell erreicht.